Der Meiji-Schrein (Meiji Jingu) wurde 1920 zu Ehren des 1912 verstorbenen Kaisers Meiji und seiner Frau, Kaiserin Shoken errichtet.
Kaiser Meiji war die Leitfigur der nach seiner Thronbesteigung 1868 durchgesetzten Meiji-Restauration. Unter der Losung, das alte wieder herzustellen, zog der Kaiser nach Edo, das in Tokyo umbenannt wurde, und trat an die Spitze der Regierung. Das alte Shogunat der Edo-Zeit wurde abgeschafft.
Gleichzeitig wurde Japan modernisiert. Fabriken, Telegraphen und Eisenbahnen wurden in Japan errichtet. Ausländer wurden ins Land geholt, um moderne Universitäten, Krankenhäuser und eine Armee aufzubauen.
Japan wuchs zu einer Weltmacht nach westlichem Vorbild heran, und besiegte sogar China und Russland in Kriegen 1894 und 1905.
Kaiser Meiji starb 1912.
Der Meiji-Schrein wurde 1920 fertiggestellt, aber im zweiten Weltkrieg zerstört und musste nach dem 2. Weltkrieg rekonstruiert werden. 1958 wurde der neue Schrein im Nagare-zukuri-Stil fertiggestellt.
Der Schrein selbst ist eher unspektakulär, ein beliebtes Ausflugsziel ist er vor allem wegen des umliegenden Parks, einer grünen Lunge im zugebauten Tokyo. Zum Schrein gehört ein kleines Museum mit Exponaten, die dem Kaiserpaar gehört haben, aber nach westlichem Stil gebaute Kutschen und ähnliches muss man nicht unbedingt in Tokyo bewundern.
Beliebt ist der Meiji-Schrein vor allem für Hochzeiten, und mit etwas Glück kann man einen Blick auf ein festlich gekleidetes Brautpaar in traditionellen Kimonos erhaschen.
Am Eingang des Parks zum Meiji-Schrein liegt der Bezirk Harajuku, ein Einkaufsparadies für Teenager, das fast schon Disneyland-Kitsch zeigt. Im Bereich um den Bahnhof sind fast jeden Tag verkleidete Tokioter in Cosplay-Outfits zu bewundern, die sich auch gern von den Touristen fotographieren lassen.